07.05.2017

Jahresversammlung vom Sozialsprengel Sarleinsbach

Bei der Jahresversammlung des SOM Sarleinsbach hielt Dr. Ulrich Leinsle, Aushilfspfarrer in Sarleinsbach und Putzleinsdorf, ein hoch interessantes Referat zum Thema „Gutmenschen“ oder gute Menschen?


„Gutmensch“ war 2015 das Unwort des Jahres und landete 2011 bereits am 2. Platz. Die Begründung der Jury ist bemerkenswert: „Mit dem Ausdruck Gutmensch wird das ethische Ideal eines „guten Menschen“ in hämischer Weise angegriffen, um Andersdenkende pauschal und ohne Ansehung ihrer Argumente als naiv abzuqualifizieren“.


Anders als das Unwort „Gutmensch“ ist die Idee von guten Menschen sehr alt. Es wird die Frage gestellt, wie der Mensch gut leben könne und was er dazu brauche. Tugenden und Ethik sind zwei zentrale Begriffe für menschliche Handlungskompetenz.

Moderne Tugenden für soziales Handeln

Gefordert ist die Einübung von Tugenden, die das Zusammenleben fördern! Herr Ulrich nannte vier Grundpfeiler, denen alle anderen zugrunde liegen.

1, Klugheit als Wagenlenkerin der Tugend.

Ein kluger Mensch überlegt, bedenkt, wägt ab und tut hoffentlich im rechten Augenblick entschlossen das Richtige.

2, Demut als Anerkennung menschlicher Begrenztheit.

Positiv verstanden bedeutet Demut die natürliche Ehrfurcht vor der Schöpfung, Abhängigkeit von der Erde und Verwandtschaft mit allem, was lebt – das ist das Fundament der Demut!

3, Krativität als das Wagen von Neuen.

Gemeint ist die Fähigkeit des Menschen, angesichts herausfordernder Probleme sinnvoll neues zu denken, zu gestalten und zur Problemlösung vorzudringen. Papst Franziskus hat öfters die Fähigkeit Neues zu denken, zu wagen und neue Wege zu gehen eingefordert.

4, self care ist die berechtigte Sorge um sich selbst.

Es ist eine Haltung die eine gesunde Liebe zu sich selbst, die nichts mit Egoismus zu tun hat, zulässt und die Frage wer bin ich selbst, vor den anderen und letztlich vor Gott nicht aus den Augen verliert.