Elisabethpreis 2016 geht nach Altenfelden
Es ist schon ziemlich lange her, dass der große Saal beim Kirchenwirt in Sarleinsbach so gerammelt voll war. Noch beeindruckender sind jedoch die Leistungen, welche die mehr als 250 freiwilligen MA des SOM für ihre Mitmenschen Tag für Tag vollbringen.
2015 wurden mehr als 22.000 warme Mahlzeiten zugestellt. Ebenso bemerkenswert: Zeit schenken – im letzten Jahr mehr als 10.000 Stunden für mehr Menschlichkeit! Das sind nur zwei zentrale Bereiche. Wert des Lebens, MS – Club, Integration, Pflegende Angehörige – der SOM bietet viele Angebote, welche an Bedeutung gewinnen.
Wie sagte doch eine Besucherin: „Wenn es den SOM nicht gäbe – man müsste ihn erfinden!“
Elisabeth Preis – Vorbilder vor den Vorhang
Der Elisabethpreis 2016 wurde unter den Schwerpunkt „Stille HelferInnen“ gestellt. Von den örtlichen Sozialkreisen wurden folgende neun Personen nominiert, welche stellvertretend für viele weitere HelferInnen stehen.
- Elfriede Schwarz, Oberkappel
- Frieda Zöchbauer, Hofkirchen
- Elsa Ganser, Julbach
- Maria Ruttmann, Altenfelden
- Ingrid Märzinger, Peilstein
- Maria Strasser, Putzleinsdorf
- Hedwig Wiesinger, Niederkappel
- Krestin und Fritz Höppe, Kirchberg
- Maria Oberpeilsteiner, Sarleinsbach
Die Initiatoren vom Nachhaltigkeitsprojekt Biophilia – Liebe zum Leben, stellten für alle Nominierten ein kleines Geschenk in Form eines Buches für von Bischof Reinhold Stecher zur Verfügung.
Weil ganz bewusst keine Wertung vorgenommen wurde, beschritt man ganz neue Wege – der Elisabeth Preis 2016 wurde unter den Nominierten verlost!
Stellvertretend für viele stille HelferInnen übernahm Maria Ruttmann aus Altenfelden die Auszeichnung!
„Während ich meine Tochter von der Arbeit abholte, verunglückte mein Mann in der Scheune tödlich. Statt gemeinsam im Wald zu arbeiten war nun das Begräbnis zu organisieren. Ich war verzweifelt, konnte keine klaren Gedanken fassen, total fertig“, erzählt Maria Ruttmann.
Zurück bleiben vier minderjährige Kinder, Michaela, die jüngste, seit Geburt stark beeinträchtigt. Sie braucht rund um die Uhr Betreuung. Die Schwiegereltern sind beide über 80 Jahre alt, seit einiger Zeit weiß Maria auch wie sich Demenz in der Praxis anfühlt…. Alle Besucher waren sich einig – Maria Ruttmann ist eine würdige Preisträgerin!
Mit Dankbarkeit übernahm sie den von Erima und Sport Pötscher gesponserten Warenpreis.
Eine Gesellschaft ohne Ehrenamt ist unvorstellbar
Obm. Max Wiederseder lud zu einem kleinem Experiment ein: „Nehmen sie den Veranstaltungskalender ihrer Gemeinde und streichen sie alle Veranstaltungen, wo freiwillige bzw. ehrenamtliche MA maßgeblich beteiligt sind!“ Dann wird es sehr, sehr ruhig in der Gemeinde!
Zeit ist die Währung der Liebe
Auch Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer kam in seinem Festvortrag schnell zum entscheidenden Punkt: „Ohne Freiwillige ist kein Staat zu machen. Ohne Ehrenamtliche würde auch die Kirche zerbröseln! Freiwillige sind nicht nur Zukunft, sondern Gegenwart. In einer Gesellschaft, die sich immer mehr aufsplittert, sind Ehrenamtliche so etwas wie ein Kitt“, und verwies auf den Willen vieler Menschen etwas Nützliches und Sinnvolles zu tun.
"Gerade junge Menschen sehnen sich danach, dass ihre Fähigkeiten und Talente entdeckt und geschätzt werden. Diese Botschaft gilt es jungen Menschen zu vermitteln: Wir brauchen euch! Du kannst das!“
Was macht ein Genie aus, fragte der Diözesanbischof: „Warum gelten nicht jene als Genie, die ihre Angehörigen jahrelang pflegen.“
Der Geist macht lebendig – so lautet der Wahlspruch von Bischof Scheuer. Andi Viehböck, ein junger Mann mit Beeinträchtigung der ist in der Oase beim ARCUS Sozialnetzwerk beschäftigt ist, ließ seinen „Geist“ freien Lauf. Das Werk - ein Bild mit dem vielsagenden Titel „Das fröhliche Gottesvolk“ - wurde an Bischof Scheuer übergeben, worüber er sich sichtlich freute!
Für die musikalische Umrahmung der Festveranstaltung sorgte der Frauenchor Sarleinsbach.