16.10.2023

Nachbar im Boot - Elisabethpreis 2023 für Gemeinschaftsfördernde Initiativen

Der Sozialsprengel Oberes Mühlviertel (SOM) stellt jedes Jahr unter einem Schwerpunkt. Schwerpunkt 2023 – Ich bin dann mal da bzw. Nachbar im Boot! Was kann der Einzelne bzw. die Gesellschaft tun, damit erst gar nicht eine soziale Notsituation entsteht oder Einsamkeit vermieden wird?

Viele Exenschläger freuten sich über die Auszeichnung

Übergabe des Preises durch Monika Hofmann, Dr. Elisabeth Guld und Obm. Max Wiederseder an Alois Schneeberger

Dr. Elisabeth Guld hielt die Lautatio wobei auch der Humor nicht zu kurz kam

Alois Schneeberger beim Siegerinterview mit Dr. Franz Gumpenberger

Dr. Franz Gumpenberger bei seiner viel beachteten Festrede

Verantwortung für die kleine Welt vor Ort

SOM-Obmann Max Wiederseder stellte einleitend fest: „Die vielfachen globalen Probleme können wir sicher nicht lösen – entscheidend für unser Glück jedoch ist die kleine Welt vor Ort. Und dafür trägt jeder Einzelne Verantwortung.“

Den geschätzten Elisabethpreis erhielt heuer stellvertretend für andere Initiativen die Dorfgemeinschaft Exenschlag in der Gemeinde Peilstein im Mühlviertel.

Seit vielen Jahren gibt es in Exenschlag eine lebendige Dorfgemeinschaft für die einiges getan wird!

Gutes entsteht nicht durch Reden, sondern durch tun

In ihrer Laudatio bezeichnete Dr. Elisabeth Guld Exenschlag als lebendige Gemeinschaft, wo das WIR eine große Bedeutung hat. Gemeinsam werden Geburtstage gefeiert, jedes Jahr der Maibaum aufgestellt, Adventfeiern und Weihnachtsmärkte werden organisiert oder auch Wanderungen und Dorfausflüge.

Humorvoll betonte sie auch, dass Exenschläger Männer viel für ihre Frauen tun. "Durch die Einführung eines Männerstammtisches in der 'Loislstubn' achten sie darauf, dass ihre Frauen genug Zeit für sich haben ", so Elisabeth Guld.

"Wenn wir zamkommen, werden die Handys ausgeschaltt, dann wird dischgariad und gjausnt ", erzählte Alois Schneeberger, ein wesentlicher Initiator der jahrzehntelangen Gemeinschaft, der den Preis stellvertretend entgegennahm.

Vier Ortschefs aus Exenschlag

Exenschlag ist ein Vorbild, ein Rezept für ein gutes Gelingen der kleinen Welt vor Ort. "Jede Initiative und Aktivität die hilft, dass Menschen miteinander verbunden bleiben, wirkt der Einsamkeit entgegen", sagte Dr. Guld.

Bemerkenswert ist, dass Exenschlag bereits vier Bürgermeister von Peilstein hervorbrachte. Unter ihnen auch Felix Grubich, der aktuelle die Gemeinde Peilstein leitet. Auch der Pfarrer von Rohrbach, Alfred Höfler, kommt aus Exenschlag. So viele Menschen, welche für das Gemeinwohl engagiert sind, das kann kein Zufall sein!

Ich bin dann mal da

In seiner vielbeachteten Festrede rückte der ehemalige Bezirksrichter und beliebte Moderator Dr. Franz Gumpenberger den enormen Wert des Ehrenamtes in den Blickpunkt. Dieses freiwillige Engagement gewinnt in Zeiten wie diesen immer mehr an Bedeutung! „Ein Wort, ein Handgriff, ein offenes Ohr, eine starke Hand sind gelebte Formen der Nächstenliebe. Jede Hilfe und jeder Dienst bewirkt Segen“, betonte er. Auch wenn diese oft im Verborgenen und im Stillen geschehen, werden sie geschätzt.

Franz Gumpenberger verwies auf die wertvollen Aufgaben welche im Sozialsprengel zu Gunsten von Menschen mit Hilfebedarf geleistet werden. Diese Leistungen reichen vom Besuchsdienst über die Zustellung von mehr als 39.000 Portionen warmen Mittagessen, den Verleih von Krankenbehelfen oder die Betreuung von MS Kranken. „Die Ehrenamtlichen HelferInnen sind da, wenn sie gebraucht werden!“

„Da sind aber auch genauso die Feuerwehrleute, die Muskanten, Sportfunktionäre, die Funktionäre in allen möglichen Vereinen oder der Kirche. Alle leisten einen beachtlichen Beitrag für ein gutes Miteinander“, unterstrich der Festredner ihre vorbildlichen Leistungen.

Franz Gumpenberger schloss seinen Vortrag mit den Worten: "Ich hoffe, dass es jedem von uns gelingt, den Mitmenschen ein Stück glücklicher zu machen."